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Interview mit Aswathy Koottummel und Roland Wassermann

 

 

Roland, du bist seit Mitte 2022 bei ALPLA als Corporate Director verantwortlich für die Themenbereiche Strategie, Nachhaltigkeit und Circular Economy – was reizt dich an deiner neuen Aufgabe?

Roland: ALPLA hat bereits vor mehreren Jahren erkannt, wie integral die drei genannten Themenbereiche zusammenhängen und die Position des Corporate Director Strategy, Sustainability & Circular Economy geschaffen. Selbst heute ist dies in anderen Unternehmen die große Ausnahme, obgleich die Themen sehr eng miteinander verzahnt sind und sich gegenseitig unterstützen. Dass ALPLA bereits seit Jahren dem Zusammenspiel auch organisatorisch Rechnung trägt, ist ein klares Zeichen, wie visionär und innovativ ALPLA das Thema Nachhaltigkeit denkt.

Roland Wassermann
Corporate Director Strategy Sustainability & Circular Economy

Wie sieht die Verzahnung von Strategie, Nachhaltigkeit und Circular Economy im Alltag aus?

Roland: Ich stehe täglich mit meinen Teamkollegen im Austausch, die an den Themen Nachhaltigkeit, Strategie und Circular Economy arbeiten. Es vergeht praktisch kein Tag, an dem ich nicht mit allen drei Teams zu tun habe. Für mich ist wichtig, dass Nachhaltigkeit nicht als isoliertes Thema betrachtet wird, sondern als integrales Querschnittsthema. Als Gesamtteam betrachten wir die dynamischen Marktveränderungen sowohl aus Perspektive der Nachhaltigkeit als auch aus strategischer Perspektive. Wir sehen die Nachhaltigkeitsentwicklungen somit nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch grundsätzlich als Chance – unabhängig davon, ob die Entwicklungen von uns und unseren Partnern vorangetrieben oder durch regulatorische Rahmenbedingen vorgegeben werden.

Überdies ist es in der Umsetzung aller genannten Themen relevant, mit der Geschäftsführung, den Regionalmanagern, den Country-Managern und den Kollegen der verschiedenen Fachabteilungen im Headquarter eng im Austausch zu stehen. Dass ich für die Kollegen und Stakeholder sowohl bei strategischen Fragestellungen als auch bei Nachhaltigkeitsthemen der Ansprechpartner bin, fördert die enge Verzahnung dieser Themen zusätzlich. Dies erleichtert es uns als Team, eine globale und wirklich holistische Sichtweise auf strategische Themen und Nachhaltigkeitsthemen in das Unternehmen zu tragen.

 

Was sind deine genauen Aufgaben?

Roland: Ich sehe meine Aufgaben darin, gemeinsam mit meinen Kollegen die Weichen dafür zu stellen, dass wir zum Ersten die richtigen Dinge tun – etwa Geschäftsmodelle zu entwickeln, die nachhaltig sind und idealerweise einen engen Bezug zur Kreislaufwirtschaft aufweisen. Zum Zweiten geht es aber auch darum, dafür zu sorgen, dass wir das, was wir tun, operativ auf eine nachhaltige Art und Weise tun und beispielsweise systematisch an der Reduzierung unseres CO2-Fußabdruckes arbeiten.

 

Was ist deine Vision für ALPLA in Bezug auf Nachhaltigkeit?

Roland: Aus meiner Sicht hat ALPLA über die vergangenen Dekaden den Beweis erbracht, dass man sich mit einer stark auf Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategie zu einem sehr erfolgreichen Hidden Champion entwickeln kann. Unser noch recht neues Purpose Statement „Wir stellen Lösungen für eine sichere, leistbare und nachhaltige Zukunft bereit – weltweit und für alle Menschen“ fasst das, wofür wir stehen, aus meiner Sicht hervorragend zusammen.

Meine Vision ist, dass es uns gelingt, auch unter teils herausfordernden Rahmenbedingungen wie z. B. Phasen, die von Epidemien, Kriegen, Inflation und Fachkräftemangel geprägt sind, den Kurs unserer integralen Sichtweise von Strategie, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft nicht nur beizubehalten, sondern als Erfolgstreiber auch weiter auszubauen und somit eine solide Basis für nachhaltiges profitables Wachstum zu schaffen. Hierbei wird aus Nachhaltigkeitssicht eine der größten Herausforderungen darin bestehen, parallel zum prognostizierten signifikanten Geschäftswachstum gleichzeitig die Dekarbonisierung unseres Geschäftes im erforderlichen Ausmaß voranzutreiben. Mit diesem Ziel vor Augen arbeiten wir entlang der Wertschöpfungskette mit unseren Partnern – beispielsweise unseren Kunden und Lieferanten – eng zusammen.

 

Aswathy, du arbeitest seit 2020 im Bereich Corporate Sustainability. Wie hat sich die Nachhaltigkeitsagenda innerhalb von ALPLA in zwei Jahren entwickelt?

Aswathy: Bei meinem Einstieg im Jahr 2020 befand sich ALPLA im Vergleich zu unseren Wettbewerbern bereits in vorderster Reihe in Bezug auf Nachhaltigkeit. Besonders im Bereich Kreislaufwirtschaft haben wir frühzeitig definiert, wie sich dieses Konzept auf unser Geschäftsmodell auswirken kann und wie wir dazu beitragen können, eine zirkuläre Wirtschaft zu fördern. Durch den Ausbau unserer Recyclinginfrastruktur und die Erhöhung unserer Recyclingkapazitäten haben wir weltweit ein deutliches Zeichen gesetzt.

Schon vorher haben wir unseren Fokus darauf gelegt, nicht nur das Richtige zu tun, sondern auch unsere betrieblichen Aktivitäten so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dies schließt die Erfassung unserer CO2e-Emissionen auf globaler Ebene mit ein. Was zu der Zeit noch als freiwillige Maßnahme galt und unser Engagement symbolisierte, ist heute zur Pflicht geworden. Kunden fordern zunehmend Verantwortung in ihren Lieferketten ein und achten genau darauf, wie wir ESG-Themen in unsere Strategie integrieren und welche Ziele wir verfolgen.

Denn Nachhaltigkeit ist mittlerweile nicht mehr nur eine nette Zugabe, sondern ein Must-have. Dies zeigt sich besonders darin, dass einige Kunden bestimmte Nachhaltigkeitsverpflichtungen sogar in ihre Verträge mit uns aufnehmen möchten und regelmäßig unsere Leistung in diesem Bereich überprüfen. Das bedeutet für uns, dass es umso wichtiger ist, sicherzustellen, dass Nachhaltigkeit nicht nur als separates Ziel verstanden wird, sondern integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie ist und die Themen sich gegenseitig ergänzen.

Aswathy Koottummel
Corporate Sustainability & Circular Economy Expert

Was macht dir an deiner Arbeit besonders Spaß und wo siehst du die größten Herausforderungen?

Aswathy: Ich schätze es, durch meine Tätigkeit einen Beitrag zur globalen Nachhaltigkeitsagenda, wie sie in den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) festgelegt ist, leisten zu können. Die Förderung nachhaltiger Verpackungslösungen und Unternehmenspraktiken sowie Recyclingmaßnahmen trägt dazu bei, Umweltverschmutzung zu reduzieren, eine zukunftsfähige Industrie zu unterstützen und den globalen CO2-Fußabdruck zu verkleinern.

Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass ALPLA das Konzept der Nachhaltigkeit ganzheitlich betrachtet und sich darum bemüht, ökologische und soziale Aspekte in sämtliche Unternehmensbereiche zu integrieren. Dies bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich, da es wichtig ist, auf die regionalen Kulturen und Regulierungen einzugehen und dabei langfristige Ziele und Ambitionen einer nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens nicht aus den Augen zu verlieren.

Das erfordert manchmal auch das Überdenken veralteter Denkmuster und das Aufbrechen von Silos innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Zum Beispiel wird es zunehmend wichtiger, mehr Transparenz auch in unserer Lieferkette zu fordern, um wirklich eine positive Veränderung in der gesamten Wertschöpfungskette bewirken zu können.

Nur durch eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten kann sichergestellt werden, dass eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie erfolgreich umgesetzt wird.